Julian Essmann gewinnt Dähne-Pokal-Vorrunde in Isernhagen (2019)
Bericht von Holger Ernst
Zum diesjährigen Dähne-Pokal konnten wir am Samstagmorgen 8 Spieler begrüßen – zu den 6 Isernhagenern gesellten sich mit Immo Frese (Garbsen-Marienwerder) und Andreas Szymanski (Lister Turm) zwei alte Bekannte.
Die erste Runde ergab folgende Paarungen:
Julian Essmann - Immo Frese, Patrick Dähn – Werner Zoch, Robert Elsner – Andreas Szymanski und Hannes Braun gegen Jürgen Reinecke.
Wie erwartet setzten sich die DWZ-stärkeren durch, allerdings musste Julian in die Verlängerung, da die Partie gegen Immo nach tollem Kampf Remis ausging. Die Schnellschach-Partie konnte Julian dann allerdings gewinnen und zog damit in die nächste Runde ein.
Im Halbfinale kam es dann zu folgenden Partien: Robert gegen Julian und Werner gegen Jürgen. Damit stand schon fest, dass der Dähnepokal-Sieger aus Isernhagen kommen wird. Julian setzte sich gegen Robert durch, der das Turnier nutzte, um neue Eröffnungen zu testen. Sehr mutig von Robert…
Im anderen Halbfinale lieferten sich Werner und Jürgen eine atemberaubende Partie. Jürgen spielte nur noch mit der Dame gegen Dame/Läufer und Freibauer. Zwar standen auf der anderen Seite des Brettes noch 3 Bauern von Jürgen gegen einen von Werner, aber dies hatte mit dem Ausgang der Partie nicht viel zu tun. Jürgen trieb den gegnerischen König von h1 bis nach a7 mittels Schachgeboten, doch schließlich war es mit den Schachgeboten vorbei. Werners Freibauer auf a7 war nach dem bevorstehenden Damentausch bereit zur Umwandlung und es war nur eine Frage der Zeit, bis er Jürgen mattsetzen würde. Genau – eine Frage der Zeit – denn Werner hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch 4 Sekunden auf der Uhr. Und in dieser Restzeit war ein Mattsetzen unmöglich. Doch – große Geste von Jürgen!! – bot ihm dieser fairerweise Remis an und so kam es zu einer Schnellschachpartie um den Einzug ins Finale. Jürgen setzte sich schließlich durch und somit stand das Finale fest: Jürgen gegen Julian.
In der Trostrunde setzte sich Immo gegen Hannes und Patrick gegen Andreas durch. Am Sonntag ging es dann schon um 09.30 Uhr weiter.
Das Finale war wiederum sehr spannend – Jürgen setzte auf einen Freibauern und konnte diesen allerdings nicht behaupten. Julian kassierte diesen und konnte sich somit befreien. In einem ausgeglichenen Endspiel erkannte Jürgen eine Abwicklung mit verbleibenden, ungleichfarbigen Läufern und so willigte Julian ins Remis ein.
Wieder Schnellschach! Hier zeigte Julian seine Stärke. Trotz komplizierter Stellung zog er seine Züge wesentlich schneller als Jürgen, so dass dieser in Zeitnot geriet. Er kämpfte wie ein Löwe, aber die Uhr lief weiter runter. Bei noch annähernd gleichem Material fiel das Plättchen und damit hat sich Julian für die nächste Ebene auf dem Weg zum Dähnepokal qualifiziert.
An beiden Tagen konnte ich viele tolle Partien anschauen – ein Highlight war am Sonntag auch noch die Partie aus der Trostrunde Szymanski gegen Frese: Immo war eigentlich schon auf dem richtigen Weg und hatte sich einen Bauernvorteil am Damenflügel verschafft. Dann setzte er den König von Andreas am anderen Flügel unter Druck. Ein Generalabtausch hätte ihm wohl den Sieg gebracht. Doch Andreas fand immer wieder klasse Züge und konnte sich befreien und Immos freistehenden König unter Druck setzten. Mit seiner Bauernmajorität am Königsflügel engte er Immo immer weiter ein und das verbleibende Turmendspiel war schließlich klar gewonnen für Andreas. Glückwunsch, ganz stark.
Wir wünschen Julian auf dem weiteren Weg alles Gute und bedanken uns bei allen Teilnehmern, die bei tropischen Temperaturen sehr kreatives Schach gespielt haben. Auf ein Neues in 2020!