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16 Jun
7. Runde Frühjahrs-Open
16.06.2023 18:30

Aktuelle Infos


Die aktuellen Trainingszeiten in der Begegnungsstätte:
Montags, mittwochs und freitags jeweils 16.30 Uhr bis 18 Uhr für Kinder und Jugendliche, freitags ab 18 Uhr für alle

Aus in der Pokalmeisterschaft

 

Die zweite Runde der Pokalmeisterschaft 2014/15 führte unser Team am 25. Januar 2015 nach Helmstedt zur SG Elm/Lappwald. Diese Auslosung war zwar ein Verein, dessen DWZ-Durchschnitt der besten Spieler wohl unter unserem lag, der aber in der ersten Runde den Tempo Göttingen ausgeschaltet hat - ein Favoritenschreck also, die Rolle, die wir eigentlich sonst so gerne einnehmen.

Und vor Ort stand noch eine Überraschung bereit: Die Gastgeber spielten nicht wie zuletzt mit zwei Spielern mit DWZ 1600 und darunter, sondern boten ihre vier besten Spieler auf. Auch wir reisten mit Christian, Marius, Anatolij und Michael mit vier unserer Top-Spieler an, doch an diesem Pokaltag schien die gegnerische Mannschaft beflügelt zu sein von ihrem Auftaktsieg: Christian unterlag an Brett 1 gegen den schwächsten Spieler der SG Elm/Lappwald, die taktisch aufgestellt hatte. Er war in einem Königsangriff nicht durchgekommen und entschied sich zu einem Opfer, das der Gegner jedoch abwehren und im Endspiel gewinnen konnte. Auch Anatolij und Michael hatten gegen die nominell überlegenen Gegner Schwierigkeiten und mussten Niederlagen einstecken. Lediglich Marius konnte gegen den stärksten Spieler der Gastgeber noch einen halben Punkt mit nach Hause nehmen.

Damit endet unsere Pokalreise dieses Jahr in der 2. Runde gegen die SG Elm/Lappwald, wir sparen uns das Glück aber für die Mannschaftssaison auf, in der die Zweite noch um den Aufstieg kämpft und die Erste am nächsten Spieltag möglicherweise den dritten Platz erreichen kann!

Weitere Infos über den Pokalwettbewerb gibt es hier. (J.E.)

 

 

Pokal-Helden stoßen in die 2. Runde des Niedersachsen-Pokals vor!

 

 

Was war nicht im Vorfeld spekuliert worden: Für das Wochenende des NSV-Pokals hagelte es zunächst Absagen, die Anmeldung zum Turnier wäre fast zurückgezogen worden. Aber dann geschah die große Überraschung: Mit Christian, Marius, Jürgen und Kevin stellten wir eine Mannschaft auf, die besser kaum sein könnte. Hier geht es zum Bericht von Marius :

Am Sonntag, dem 28. September 2014, stand für uns mit einem Auswärtsspiel in Barsinghausen die erste Runde der niedersächsischen Pokalmannschaftsmeisterschaft an.

Die Schachfreunde aus Barsinghausen spielen ebenfalls in der Verbandsliga und auch die einzelnen Paarungen ließen ein Duell auf Augenhöhe erwarten. Es spielten:

 

Brett 1: Christian (2031) – Detlef Eike (2025)

Brett 2: Björn Hilker (1977) – Marius (1966)

Brett 3: Jens Gramenz (1858) – Jürgen(1771)

Brett 4: Kevin (1665) – Gerhard Albert (1650)

 

Als erstes tat sich etwas am Spitzenbrett: Christians Gegner kannte sich sehr gut in der gespielten Eröffnung aus, wodurch die Partie früh in ein damenloses Mittelspiel mündete, in dem Christian allenfalls minimalen Vorteil hatte.

Am zweiten Brett ergab sich währenddessen eine unklare Stellung: Beide Spieler verzichteten auf die Rochade, woraus sich verschiedenste Angriffsmöglichkeiten auf beiden Seiten ergaben.

Am dritten Brett erspielte sich Jürgens Gegner in der Eröffnung einen Raumvorteil und war bestrebt, diesen für einen Königsangriff zu nutzen. Hier stand Jürgen also viel Verteidigungsarbeit bevor.

Indessen verlief Kevins Eröffnung eher unspektakulär. Die Spannung hatten sich beide Spieler für den letzten Partieabschnitt aufgehoben, der mit nebenstehender Stellung begann. Es stelltesich in der nachträglichen Partieanalyse heraus, dass sich nahezu alle anderen Spieler sicher waren, wie dieses Endspiel zu beurteilen sei. Jedoch waren sie alle unterschiedlicher Meinung!

Zwischen „Schwarz hat aufgrund des schwachen weißen Bauerns auf f6 gute Gewinnchancen“ über „Hier dürfte nicht mehr viel passieren, das wird schnell remis“ bis hin zu „Weiß hat gute Gewinnaussichten, da er sich in etwaigen Bauernendspielen einen gewinnbringenden Freibauern auf der a-Linie bilden kann“ war so ziemlich jede Meinung vertreten. Und tatsächlich ist dieses Endspiel alles andere als trivial. Hinzu kam, dass beide Spieler aktiv ihre Chancen suchten, weswegen die Stellung zusehend unübersichtlicher wurde. Dies illustriert beispielsweise die Stellung nach dem 52. Zug von Schwarz (Diagramm links).

Kompliziert war die Situation auch weiterhin an den Brettern zwei und drei.

Am zweiten Brett war die Stellung von Marius lange Zeit der seines Gegners vorzuziehen. Allerdings verpasste er an einigen Stellen bessere Züge und sein Gegner spielte auch mit knapperer Bedenkzeit trickreich. Doch gerade als der Vorteil von Marius vollständig verschwunden war, war plötzlich die Partie am benachbartem Brett drei beendet.

Was war dort passiert?

Jürgen hat sich in einigen kritischen Momenten geschickt verteidigt und konnte durch den Abtausch einiger Figuren den Druck von seinem König nehmen. Die verbliebenen weißen Figuren standen zwar immer noch optisch sehr aktiv, jedoch waren es nun Jürgens Figuren, die auf den besseren Feldern standen. So kam es, dass Jürgen kurz darauf einen Bauern gewann und eine vorteilhafte Stellung erhielt. Dass dann letztendlich alles so schnell ging, war einem taktischen Trick von Jürgen zu verdanken, mit dem er sofort gewann und sich damit weitere Endspielarbeit ersparte.

Dank dieses Sieges würden uns nun zwei halbe Punkte an den ersten beiden Brettern zum Weiterkommen reichen.

Doch dann wendete sich das Blatt: Nachdem Marius an Brett 2 eine Qualität geopfert hatte, sah er Varianten, in denen er mittels Dauerschach zum Remis kommen könnte. Daher schaute er, ob Christian, in dessen Partie inzwischen ein Doppelturmendspiel ohne erkennbare Gewinnaussichten für einen der Spieler auf dem Brett stand, auch wirklich sicher auf das Remis zusteuert. Mit seinen Gedanken kurzzeitig mehr bei Christians als bei seiner eigenen Partie, schenkte Marius einem cleveren Zug seines Gegners nicht die nötige Beachtung, wodurch er sofort einen ganzen Turm verlor.

Da sich derweil auch in Kevins Partie die Waage zu unseren Ungunsten neigte, brauchten wir nun eine ganze Menge Glück, um doch noch in die nächste Runde einzuziehen.

Glücklicherweise eilte uns dieses nun zur Hilfe.

Zum einen hatten wir Glück, dass Marius seinen ersten Gedanken nach der Enttäuschung über den eingestellten Turm nicht in die Tat umsetzte, denn das hätte seine sofortige Aufgabe der Partie bedeutet.

Zum anderen hatten wir sehr viel Glück, dass in dieser Partie kurz vor der Zeitkontrolle die gleiche Stellung das dritte Mal auf das Brett kam. Dadurch entkam Marius gerade so mit einem halben Punkt.

Kurze Zeit später konnte Kevin die Umwandlung eines gegnerischen Bauerns nicht mehr verhindern und musste aufgeben.

Somit lag es nun an Christian, den noch erforderlichen halben Punkt zu erspielen. Sein Gegner hatte hingegen die undankbare Aufgabe, versuchen zu müssen, das ausgeglichene Turmendspiel noch irgendwie zu gewinnen. Zwei weitere Stunden wurde unter diesen Vorzeichen weitergespielt. Dann passierte das, was in einer solchen Konstellation häufig passiert. Christians Gegner unternahm einen riskanten Gewinnversuch und geriet dabei in eine Verluststellung. Christian nutzte diese Chance und spielte die Partie konzentriert zum Gewinn zu Ende.

Damit gewannen wir dieses spannende Pokalspiel, in dem jede Partie auch sehr leicht hätte anders ausgehen können! Mit diesem2,5 zu 1,5 stehen wir nun im Achtelfinale der niedersächsischen Pokalmannschaftsmeisterschaft und sind gespannt, welcher Gegner uns dort erwartet. (M.E.)

 

 

Alle weiteren Ergebnisse finden Sie hier. (J.E.)